Vorgeschichte

Mit dem Tod seines Vaters Phillip II. erbte Alexander neben dem Königreich auch eine für damalige Verhältnisse sehr moderne und schlagkräftige Armee, welche er direkt nach seiner Inthronisierung aus Makedonien heraus Richtung Osten führte. Nach mehreren Siegen über persische Heere in Kleinasien wandten sich die Makedonen nach Süden, um Ägypten und die Mittelmeerküste an der Levante zu unterwerfen. Nach der Unterwerfung beziehungsweise Befreiung (wenn man der dortige Stimmung Glauben schenken darf) dieser Gebiete marschierte Alexander direkt gegen Babylon. Als er aber von dem Aufenthalt des Dareios bei Gaugamela erfuhr konzentrierte er seine Kräfte auf diese, so glaubte er, kriegsentscheidende Schlacht. 

Die Armeen 

Konsequenz aus der Niederlage bei Issos ziehend hatte Dareios seine Armee diesmal stark variiert. Er setzte zunehmend auf längere Schwerter und Lanzen ebenso wie eine stärkere Kavalleriemacht und versammelte aus allen Teilen seines Reichs Männer, darunter sogar indische Söldner, 15 Kriegselefanten (die allerdings nicht eingesetzt wurden) und 200 Streitwagen, wodurch es seine Streitmacht auf eine Gesamtstärke von ca. 200.000 Mann brachte (andere Schätzungen divergieren zwischen 50.000 und einer Million Mann).

Alexander hingegen führte seine bisher erfolgreiche Armeekomposition aus der mächtigen makedonischen Phalanx und einer schlachterfahrenen Kavalleriestreitmacht, deren Kern die Hetairoi (Gefährten) bildeten – Söhne des makedonischen Adels, die zusammen mit dem Prinzen am Hof in Pella aufgewachsen und ausgebildet worden waren.

Das Gelände

Im Gegensatz zu dem Schlachtfeld bei Issos erlaubte das hier vorliegende Gelände wegen seiner Breite den effizienteren Einsatz der persischen Reiterei und Streitwagen, weshalb Dareios dieses Schlachtfeld wohl auch wählte. Seine frühere Ankunft bot ihm Gelegenheit, Hindernisse und Fallen zu platzieren, um den Vormarsch der Makedonen zu verlangsamen. 

Die Schlacht

Alexander ließ seine Truppen einige Kilometer von der persischen Streitmacht entfernt ein Lager aufschlagen und erkundete mit einer kleinen Truppe das angehende Schlachtfeld. Dabei war er in der Lage, die von Dareios ausgeschickte kleine Vorhut zu vertreiben und durch einige Gefangene Kenntnis über die Größe der Streitkraft des Perserkönigs und die aufgestellten Hindernisse zu gewinnen. 

Im während der Nacht stattfindenden Kriegsrat sprach sich gegen den Rat des Kommandanten seiner Linken, Parmenion, gegen einen Angriff bei Nacht gegen die numerische stark überlegene feindliche Streitmacht aus. Daraufhin richtete er das Wort an seine Truppen, die Mondphase als Siegesomen deutend.

Am Morgen standen sich also die ausgeruhte und mit Nahrung versorgte makedonische Streitmacht und das persische Heer gegenüber, welches in Furcht vor einem Nachtangriff kaum geschlafen hatte. Die Moral der Makedonen wurde durch eine erhebende Kampfrede und ein Omen in Form eines in Richtung Dareios fliegenden Adlers weiter gestärkt. Mit Parmenion an der Linken, der makedonischen Phalanx in der Mitte und sich selbst und seine Hetairenreiterei an der Rechten wählte Alexander hier seine schon zuvor erfolgsträchtige Aufstellung, allerdings mit einer kleinen Variation: Er positionierte an den Enden beider Flanken Infanterieabteilungen, welche etwaige Umfassungsmanöver aufhalten sollten. 

Alexander eröffnete die Schlacht, indem er mit seiner Gefährtenkavallerie an der rechten Flanke vorstieß. Gemäß des Schlachtplans des Dareios konterten die Perser unter Bessus Alexanders Vorstoß mit einem Ausfall nach links (von ihnen aus gesehen) in dem Versuch, Alexander zu flankieren. Damit begaben sie sich allerdings auf zuvor nicht sondiertes und gesäubertes Gebiet und es tat sich eine Lücke zwischen der Hauptstreitmacht und der linken Flanke auf. In diese stieß Alexander mit seiner Reiterei in Keilformation vor, worauf Dareios mit einem Frontalangriff seiner Streitwagen gegen die makedonische Phalanx antwortete. Diese öffnete jedoch ihre Reihen und erlaubte den Streitwagen, einfach hindurchzufahren ohne größeren Schaden anzurichten. In dem darauf folgenden Handgemenge verfehlte Alexander Dareios nur knapp mit einem Wurfspeer, woraufhin der Perserkönig angesichts seiner hoffnungslosen Lage floh. Die Flucht ihres Königs bezeugend lösten sich daraufhin die Reihen der restlichen persischen Streitkräfte auf. 

Folgen

Durch diesen zweiten glorreichen Sieg über das weit überlegene Perserheer entschied Alexander den Krieg um das persische Reich endgültig für sich. Dareios verlor durch die beiden schändlichen Niederlagen in den Augen seiner Untertanen alle Legitimität und wurde einige Zeit später ermordet. Die Kämpfe wurden durch diese Schlacht allerdings nicht beendet: in Indien und im Iran wurden die makedonischen Soldaten weiterhin auf harte Bewährungsproben gestellt.

  • Makedonien ; Persien
  • Alexander III. von Makedonien ("der Große") ; Dareios III. von Persien
  • 47.000 (davon 7.000 Reiterei) ; bis zu 200.000
  • 1. Oktober 331 v.Chr.
  • Gaugamela, Assyrien (nördl. Irak)
  • Sieg der Makedonen
  • 500 (oder höher) ; unbekannt
  • 150
    150
  • https://www.ancient.eu/Battle_of_Gaugamela/

Kategorien: Antike

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